Große Umstellungen im Tischtennis

Betrifft: Veröffentlichung in der AZ vom 28.04.2020

Zuerst dachte ich an einen verspäteten 1. April – Scherz! Beim mehrmaligen Lesen wurde mir allerdings klar – der DTTB meint es mit seinem neuen Katalog für unseren Sport sehr ernst. Tischtennis wird sich drastisch umstellen müssen.

Erst einmal zu den Fakten, die der DTTB als Empfehlung für den Wiedereinstieg in den Trainings- und Wettkampfbetrieb vorgibt:

  • kein offener Trainingsbetrieb (Trainingszeiten werden individuell für die Teilnehmer eingeteilt)
  • Auf- und Abbau von Tischen und Materialien erfolgt durch festgelegte Personen, die dafür Handschuhe und Mundschutz nutzen
  • da wo möglich werden die Tische zum Training im Außengelände der Hallen aufgestellt
  • alle genutzten Tische werden räumlich durch Umrandungen voneinander abgetrennt
  • Die Spieler/Innen nutzen ausschließlich eigene Schläger, keine Leihschläger vom Verein/Trainer
  • Fest eingeteilte Trainingspaarungen
  • Für Angehörige von Risikogruppen wird zu bestimmten Zeiten geschütztes Training angeboten
  • Zwischen zwei Tischbelegungen wird jeweils eine zehnminütige Pause eingeplant, um einen kontaktlosen Wechsel am Tisch zu ermöglichen
  • Schläger, Bälle und Tisch werden nach jeder Paarung desinfiziert
  • Es wird kein Doppel gespielt
  • Die Spieler/Innen einer Paarung nutzen jeweils einen eigenen Ball, den nur sie/er berühren bzw. ins Spiel bringen darf
  • Die beiden Bälle der Trainingspaarung sind deutlich voneinander unterscheidbar
  • Es findet kein Training am Ball-Roboter sowie kein Balleimertraining statt
  • Es gibt keinen Seitenwechsel
  • Umkleideräume und Duschen werden nicht genutzt
  • Kein Händeschütteln/Abklatschen zu Spielbeginn und -ende
  • Kein Anhauchen des Balles
  • Kein Abwischen des Handschweißes am Tisch
  • Trainer/Innen im Nachwuchstraining halten Abstand, tragen einen Mundschutz und führen keine Bewegungskorrekturen/Hilfestellungen durch

Zusätzliche Regelungen für die Wettkämpfe

  • Die Anreise zu Wettkämpfen erfolgt individuell, nicht in Fahrgemeinschaften
  • Der gesamte Wettkampfablauf (Spielen, Coaching, Mannschaftsbank, Schiedsrichtereinsatz) wird so gestaltet, dass das Abstandsgebot über die gesamte Dauer des Wettkampfes eingehalten ist

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Ich glaube, ich werde es auch weiterhin so praktizieren wie in den vergangenen Wochen, auch wenn ich meinen lieben Nachbarn zur Weißglut treiben werde. Um halbwegs in Übung zu bleiben und das Ballgefühl nicht zu verlieren, knalle in den Zelluloidball zweimal täglich für eine Stunde gegen die Wand in meinem Beschäftigungszimmer. Dabei habe ich einen großen Vorteil: Das große florale Muster der Tapete bietet mir beste Voraussetzungen den Ball ziel-gerichtet zu platzieren. Für einen gefährdeten Risikopatienten bin ich jedenfalls ganz gut drauf.

Darauf ein “Sport frei!” oder wie wir es besser sagen “Gut Sport!”

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